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Festgeld: Wo sich Sparer jetzt noch hohe Zinsen sichern können

Noch sind die Zinsen für Festgeld und Tagesgeld attraktiv. Aber sie werden sinken. Sparer müssen sich beeilen.

Notenbankchefin Christine Lagarde wollte in erster Linie die Euphorie der Aktienmärkte bremsen, aber ihre Worte kamen auch bei den Sparerinnen und Sparern gut an: Die Europäische Zentralbank wird die Zinsen erst einmal nicht senken, verkündete Christine Lagarde am Donnerstag. Für 4,5 Prozent können sich Banken also weiterhin frisches Geld bei der Zentralbank leihen. Das ist für alle Besitzer eines Spar- oder Festgeldkontos eine gute Nachricht.

Denn je länger die Zinsen hoch bleiben, desto besser verzinsen viele Banken die Einlagen ihrer Sparerinnen und Sparer. Wer noch Geld anzulegen hat, sollte sich also sputen und die guten Konditionen für Tagesgeld und Festgeld sichern. Denn dass demnächst eine erste Zinssenkung erfolgt, ist äußerst wahrscheinlich. Dazu kommt, dass die Sparzinsen bereits jetzt leicht nachgaben.

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Seit Jahresbeginn spekulieren viele Finanzmarktakteure darauf, dass die Zinswende bald bevorsteht. Sie rechnen damit, dass die Zentralbank die Zinsen wieder zurückschrauben wird. Denn erstens ist die Inflation deutlich gesunken, wegen derer Lagarde die Zinsen erhöht hatte. Und zweitens macht sich das höhere Zinsniveau bereits bemerkbar, denn es hat vor allem Kredite verteuert, mit denen Unternehmen ihr weiteres Geschäft finanzieren. Weniger Geld von der Bank bedeutet für die Wirtschaft: weniger Wachstum. Das bremst die Konjunktur.

Festgeld-Zinsen seit Jahresbeginn leicht gesunken

Eine Zinssenkung wäre für die Unternehmen und für die Aktienmärkte also wie ein Befreiungsschlag. Den hatten sich viele Marktteilnehmer bereits fürs Frühjahr 2024 erhofft. Entsprechend optimistisch reagierten seit Jahresbeginn die Aktienkurse, im Gegenzug sackten die Zinsen für Kredite und Spareinlagen leicht ab.

Im Vergleich zu den Jahren der Niedrigzinsphase sind sie aber immer noch hoch: Aktuell können Kunden für zwölf Monate im Marktschnitt Festgeld-Zinsen von mehr als drei Prozent bekommen. Anfang Januar waren es 3,08 Prozent, also ein halber Zehntelprozentpunkt mehr. Wer sein Geld nur für sechs Monate anlegen will, bekommt im Marktschnitt 2,72 Prozent Zinsen. Wer sich noch kürzer bindet, erhält 2,26 Prozent fürs Dreimonats-Festgeld. Das Tagesgeld wirft für diesen Zeitraum derzeit 2,13 Prozent ab.

Top-Konditionen liegen über 4 Prozent

Diese Durchschnittsdaten sind aber noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn größer als die Spanne zwischen den Zinsen einzelner Laufzeiten sind die Abstände zwischen den Angeboten unterschiedlicher Banken: Beim einjährigen Festgeld etwa klafft die Zinsspanne von 0,1 Prozent bis 4,2 Prozent auseinander.

Das Problem ist nur: Sehr langfristig anlegen lässt sich gar nicht, denn je länger man Geld festlegt, desto geringere Zinsen wollen die Banken derzeit dafür zahlen. Die Institute gehen schließlich selbst von niedrigeren Zinsen aus, die sie fürs Geldparken bekommen. Wenn sie Kunden dann für sehr lange Zeit üppigere Gutschriften zahlen würden, wäre das für sie ein schlechtes Geschäft. Bei zehn Jahren Bindungsdauer liegen die Festgeldzinsen selbst beim besten Anbieter unter 4 Prozent.

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Für zehnjähriges Festgeld zahlt derzeit etwa die pbb Direkt 3,75 Prozent, bei der Varengold Bank sind es 3,5 Prozent. Selbst bei den besten Angeboten sind also keine vier Prozent mehr drin. Die gibt es allerdings noch, wenn man das Geld für fünf Jahre festlegt. Dann kann man noch 4 Prozent abgreifen bei der J&T Direktbank und 3,6 Prozent bei pbb Direkt.

Kurze Laufzeiten bringen die besten Zinsen

Einjahresfestgeld wirft derzeit sogar noch mehr ab: Maximal 4,2 Prozent sind es bei der Plattform Weltsparen. 4,0 Prozent zahlt etwa die Bigbank, und 3,9 Prozent die Crédit Agricole. Das bedeutet immerhin rund 1000 Euro Zinsertrag, wenn man 25.000 Euro an Ersparnissen hat. Wer nur 10.000 Euro erübrigen kann, erhält dieselben Zinssätze und kommt auf rund 400 Euro Zinsertrag.

Das Tagesgeld ist für Sparer ebenfalls interessant: Für 10.000 Euro, die auf dem Konto liegen, zahlt derzeit Trade Republic 4,0 Prozent Zinsen auf Jahressicht, bei der Norisbank sind es 3,9 Prozent, die DKB zahlt 3,54 Prozent. Der Haken beim Tagesgeld ist allerdings: Es kann sich schnell ändern. Wenn die Zentralbanken wirklich eine Zinssenkung verkünden, werden die ersten Banken direkt ihre Einlagenzinsen wieder herunterschrauben. Nach unten senken sie nämlich erfahrungsgemäß weitaus schneller ab, als sie ihre Zinsen aufs Ersparte nach oben anpassen.

Dieser Artikel erschien zuerst im Wirtschaftsmagazin „Capital“, das wie der stern Teil von RTL Deutschland ist.