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Südostasien-Reise: Was macht der Bundespräsident eigentlich in Thailand?

Der Bundespräsident ist auf Besuch in Südostasien, er macht auch in Thailand Halt. Die Beziehungen zu dem Land sollen besser werden. Einziges Problem: der König.

Der letzte Bundespräsident war 2002 in Thailand, sein Name war Johannes Rau. Er pflanzte einen Baum und sagte: „Ihr Land genießt wegen seiner alten Kultur und wegen der Gastfreundschaft und der Freundlichkeit seiner Bewohner einen großen Ruf.“ 2011 war immerhin noch ein Außenminister hier: Guido Westerwelle. Aber dann war lange Zeit Ruhe, 13 Jahre lang, um genau zu sein.

Nun aber ist Frank-Walter Steinmeier nach Bangkok gereist. Und es ist gut möglich, dass bald Kanzler, Ministerinnen und Minister folgen. Der Bundespräsident war eine Art Vorabkommando. Er musste ausloten, was für eine Beziehung Deutschland in Zukunft mit dem Land haben soll. Also neben der, dass der thailändische König gerne im Hotel Sonnenbichl in Garmisch-Partenkirchen verweilt. Zu dem König kommen wir später.

Erstmal zu der Beziehung: Die war weitgehend eingeschlafen, genauso wie die mit den meisten anderen westlichen Ländern. Dass Steinmeier hier ist, bedeutet für das Land also viel. Die reichweitenstärkste Zeitung des Landes druckte zu seinem Besuch einen Text über ihn auf den Titel.

Steinmeier und Heil in Vietnam12:56

Eigentlich ist diese schwierige Beziehung verwunderlich, ist Thailand doch ein Land, das vom Lebensstil her näher an Europa ist als die meisten anderen asiatischen Länder. Auch Handelsbeziehungen und Tourismus verbinden Deutschland und Thailand. Aber politisch kriselte es, spätestens als das Militär 2014 durch einen Putsch an die Regierung kam und dort bis zum vergangenen Jahr blieb. In dieser Zeit verließ sich Deutschland vor allem auf ein asiatisches Land: China.

Wie sind die Neuen drauf?

Nun will Deutschland neue Partner und Thailand hat seit 2023 eine neue Regierung. Ist da also was zu holen? Wie sind die Neuen drauf?

Steinmeier scheint nach seinen Gesprächen überzeugt, dass sich hier eine neue Chance ergeben könnte. „Mein Eindruck ist, dass die politische Kultur in Thailand sich verändert“, sagt er zum Ende seiner Reise. Der neu gewählte Ministerpräsident ist ein Kompromisskandidat, er war vorher Immobilienunternehmer. Dadurch, dass sich zwei Parteien auf ihn einigen konnten, wurde der Spitzenkandidat der Partei mit den meisten Stimmen, Move Forward, verhindert.

Für den wiederum gibt es am Tag vor Steinmeiers Ankunft gute Nachrichten: Das Verfassungsgericht hat ihn freigesprochen. Ihm wurde angelastet, dass er Anteile an einem Medienunternehmen hatte, was ein Verstoß gegen das thailändische Wahlgesetz wäre. Das Unternehmen hat allerdings seit 2017 nichts mehr veröffentlicht. Trotzdem hätte er seinen Sitz im Parlament verlieren können. Auch der Freispruch könnte zu Steinmeiers Optimismus beigetragen haben.

Steinmeiers Besuch am Ort des Horrors 15.52

Einziges Problem für Frank-Walter Steinmeier: der König

Aber eine Sache ist da, oder besser gesagt dieser eine Mensch: der König. Nur ein paar Tage vor Abreise gibt es wieder eine Meldung, dass ein Thailänder wegen angeblicher Majestätsbeleidung zu 50 Jahren Haft verurteilt wurde. Er ist nicht der erste und wird wohl auch nicht der letzte sein, dem es so geht. Wenn der Bundespräsident das Land besucht, muss er das Staatsoberhaupt aber natürlich treffen. 

Und so steht ein geheimnisvoller Termin in dem Programm. Steinmeier trifft mit seiner Frau den König mit Frau. Niemand außer der beiden darf mit in den Raum, Fotos werden nur vom Palastfotografen gemacht, aus den Gesprächen erzählen will man auch nicht so recht. Das Einzige, was Steinmeier nach der Reise öffentlich zum Treffen sagt: „Er hat mir zugesichert, dass seine Liebe zu Deutschland erhalten bleibt.“ Ein leichtes Grinsen kann er sich dabei nicht verkneifen.

So oder so, Steinmeier betont auf der Reise: „Das sind Partner, die anders sind als wir, aber mit denen uns durchaus auch gemeinsame Interessen verbinden.“ Südostasien sei zu lange unterschätzt worden. Auch wenn Thailand also einen König hat, der keine Kritik aushält, und die Redefreiheit deshalb einschränkt, hat das Vorabkommando beschlossen: Gutes Land, gute Partner. Es wird also wahrscheinlich keine weitere 22 Jahre dauern, bis der nächste Bundespräsident kommt.