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Kirche: Trauer in Bonn nach frühem Tod von Stadtdechant Picken

Er galt als einer profiliertesten Köpfe der katholischen Kirche in Nordrhein-Westfalen – der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken. Nun ist er mit nur 56 Jahren gestorben.

Mit Bestürzung ist in Bonn auf den Tod des katholischen Stadtdechanten Wolfgang Picken im Alter von nur 56 Jahren reagiert worden. „Vielen Bonnerinnen und Bonnern war er ein wichtiger und geschätzter Seelsorger, Ratgeber und Begleiter in allen Lebenslagen“, teilte am Sonntag Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) mit. Der weit über das Rheinland hinaus bekannte Theologe und promovierte Politikwissenschaftler war am Samstag einer Krebserkrankung erlegen, wie das katholische Stadtdekanat mitteilte. Picken galt als einer der profiliertesten katholischen Geistlichen in Nordrhein-Westfalen und scharfer Kritiker des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki.

Soziale Fragen und die Unterstützung bedürftiger Menschen hätten ihm besonders am Herzen gelegen, so Dörner. „Auch sein Engagement für Arme, für Geflüchtete, für Menschen am Rande der Gesellschaft, sein Wirken für die Hospizbewegung werden fehlen. Die Stadtgesellschaft und die römisch-katholische Kirche verlieren einen eloquenten, klugen und streitbaren Geist, der Diskussionen angestoßen und sich nicht gescheut hat, Kontroversen auszufechten, die er für notwendig hielt.“

Als oberster Katholik von Bonn engagierte sich Picken in der Flüchtlingshilfe, gegen Rassismus, für Inklusion und Kinderbetreuung. Besondere Kompetenz baute er als Sterbebegleiter auf. Für sein Engagement wurde er 2019 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mit immer neuen Aktionen versuchte er, Interesse an der Arbeit der katholischen Kirche zu wecken. So trat er auch als Podcast- und Buchautor hervor. Besonders aktiv war er im kulturellen Bereich: 2021 holte er zum Beispiel eines der bekanntesten Werke von Gerhard Richter, das Kerzenbild, ins Bonner Münster.

Überregionale Bekanntheit hatte Picken schon als Pfarrer in Bonn-Bad Godesberg durch sein öffentliches Engagement im Kriminalfall „Niklas“ erlangt. Der 17-Jährige war im Mai 2016 zu Boden gestoßen worden und an den Folgen der Kopfverletzung gestorben. Picken betreute die Familie seelsorgerisch und begleitete auch den Gerichtsprozess. Kirchenpolitisch vertrat Picken eher konservative Positionen – so beendete er vor knapp einem Jahr aus Protest seine Mitarbeit am Reformprozess Synodaler Weg.

Pressemitteilung des Bonner Münsters Biografie Wolfgang Picken Stellungnahme von Oberbürgermeisterin Dörner