Die Lokführergewerkschaft GDL wird nicht bis Montagabend, sondern nur bis Montagmorgen streiken. Sie und die Deutsche Bahn wollen ihre Tarifverhandlungen wieder aufnehmen – fünf Wochen lang herrscht nun Friedenspflicht.
Die Lokführergewerkschaft GDL beendet ihren Streik bei der Deutschen Bahn vorzeitig. Nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA wird im Personenverkehr anstatt bis Montagabend nur noch bis Montagmorgen, 2 Uhr, gestreikt. Grund für den Abbruch: Beide Seiten hätten in vertraulichen Gesprächen den Wiedereinstieg in die Tarifverhandlungen gefunden. Diese sollten fünf Wochen dauern, solange gebe es keine Streiks.
Die Friedenspflicht gilt den Angaben zufolge bis zum 3. März. Sie könne aber verlängert werden, hieß es aus den Verhandlungskreisen. „Endlich wird wieder verhandelt. Unsere Kunden haben Planungssicherheit und unsere Mitarbeitenden Aussicht auf baldige Lohnerhöhungen“, sagte DB‑Personalvorstand Martin Seiler laut eigener Pressemitteilung.
Züge könnten am Montag wieder fahrplamäßig fahren
Der Streik im Personen- und im Güterverkehr der DB sollte eigentlich bis Montag um 18 Uhr dauern. Das vorzeitige Ende macht es nun möglich, dass die Züge am Montag wieder nach regulärem Fahrplan unterwegs sein können.
STERN PAID Interview Weselsky16:47
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestreikt seit Dienstagabend den Güterverkehr und seit Mittwochmorgen den Personenverkehr der Deutschen Bahn – es ist der vierte Streik seit Beginn der Tarifrunde Anfang November. Ein Knackpunkt ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden ab 2028 bei vollem Lohnausgleich.
Bahn hatte GDL-Forderung abgelehnt
Die Bahn hatte dies zunächst rundweg abgelehnt, später bot sie ein Wahlmodell an. Damit könnten Lokführer auf 37 Wochenstunden heruntergehen, müssten im Gegenzug aber auf eine zusätzliche angebotene Gehaltserhöhung verzichten. Insgesamt bietet das Unternehmen bis zu 13 Prozent mehr Lohn.