[REQ_ERR: COULDNT_RESOLVE_HOST] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. 96. Academy Awards: And the Oscar goes to… Germany? Ja, vielleicht. Aber die Konkurrenz ist hart – Neuigkeiten für dich

96. Academy Awards: And the Oscar goes to… Germany? Ja, vielleicht. Aber die Konkurrenz ist hart

Die Oscar-Nominierungen sind raus – und die Deutschen dabei exzellent vertreten. Aber wie groß ist die Chance auf den Goldjungen wirklich? Die Agenturen sehen andere Gewinner vorne. Wollen wir doch mal sehen.

Die Jubelmails der Deutschen ließen nicht lange auf sich warten. „Das Lehrerzimmer“ mit Leonie Benesch nominiert für den Auslands-Oscar. Unser Wim Wenders nominiert für seine „Perfect Days“. Und Sandra Hüllers außergewöhnliches Jahr gekrönt mit insgesamt zehn Nominierungen für das Holocaust-Drama „The Zone of Interest“ und den Justizthriller „Anatomie eines Falls“, sie selbst mit Chancen als Beste Hauptdarstellerin. Fürwahr, ein perfekter Tag für Kinoschaffende und Kinofans aus Deutschland.

Was davon übrig bleibt, wenn die Verleihung am 10. März in Los Angeles steigt, kann man derzeit nur orakeln. Die Experten verbeugen sich vor den Deutschen, neigen aber zumindest teilweise zu anderen Siegern. Beim Auslands-Oscar scheinen viele zwar„The Zone of Interest“ auf dem Zettel zu haben, der Film ist aber eine britische Produktion. Auch wenn ausschließlich Deutsch gesprochen wird.

In vielen anderen Kategorien könnte „Oppenheimer“ abräumen, Christopher Nolans Filmbiografie über den Vater der Atombombe. Sein Hauptdarsteller Cillian Murphy – demnächst kommt er auch zur Berlinale – läuft indes Gefahr, knapp Paul Giamatti unterliegen, der für sein berauschendes Kino-Comeback im Internatsdrama „The Holdovers“ mal wieder einen mürrischen Lehrer gibt und einem trotzdem schnell ans Herz wächst. Die Beste weibliche Nebenrolle könnte ebenfalls „The Holdovers“ für sich reklamieren: Die bei uns noch kaum bekannte US-Schauspielerin und Musical-Sängerin Da’Vine Joy Randolph spielt darin eine Köchin.

Gewinnt Regielegende Scorsese noch einmal?

Martin Scorsese wurde für sein Reservatsdrama „Killers of the Flower Moon“ bereits zum zehnten Mal nominiert – und übertrifft damit sogar Steven Spielberg. Gewonnen hat er allerdings nur einmal, 2006 für seinen Krimi „The Departed“. Als Favorit für die beste Regie-Leistung gilt weiterhin Nolan für seinen über Gebühr erfolgreichen Kunstfilm-Blockbuster. Das weltweite Einspielergebnis von „Oppenheimer“ beläuft sich inzwischen auf fast eine Milliarde Dollar.

Der eigentliche Film des Jahres „Barbie“ muss enttäuscht sein. Regisseurin Greta Gerwig wurde nicht einmal nominiert, eine böse Watsche. Hauptdarstellerin Margot Robbie ebenfalls nicht. Das alte Macho-Hollywood scheint noch ziemlich mächtig an den Strippen zu ziehen im Hintergrund. Dafür könnte Ryan Gosling sowohl als Nebendarsteller als auch als Sänger („I’m Just Ken“) triumphieren, muss sich dafür aber starker Konkurrenz in beiden Kategorien erwehren.

Sandra Hüller gegen Emma Stone

Und damit zurück zu den Deutschen. „Wir sind überwältigt und überglücklich! Es fühlt sich wie ein Traum an“, frohlockten beispielsweise „Lehrerzimmer“-Regisseur Ilker Çatak und sein Produzent Ingo Fliess nach der Verkündung. Dann wurden die beiden Filmemacher schnell noch grundsätzlich: „Lehrer ist ein Beruf, bei dem man die Verantwortung für eine kommende Generation übernimmt. Wir verneigen uns vor diesen Menschen und hoffen, dass die Nominierung zu mehr Sichtbarkeit ihrer Arbeit beiträgt.“ 

Auch Wim Wenders war angefasst. Sein stiller Film über einen in sich ruhenden Mann, der öffentliche Toiletten reinigt, wurde ausschließlich in Tokio gedreht und deswegen von den Japanern ins Oscar-Rennen geschickt. „Es ist eine große Ehre für mich, Japan bei den Oscars zu vertreten, das Land meines großen filmischen Meisters Yasujiro Ozu“, sagte Wenders. „Perfect Days“ sei von seinem Esprit getragen.

Und Sandra Hüller? Nun, Scorseses Heldin Lily Gladstone, als erste indigene US-Schauspielerin überhaupt nominiert für die Beste Hauptrolle, wird nur schwer zu schlagen sein. Carey Mulligan und Emma Stone hätten ebenfalls jede Auszeichnung des Sonnensystems sehr verdient. Sorry, Sandra. Aber wie sie wohl selbst kommentieren würde: Preise seien gut für ihr Ego, machten sie zugleich aber nervös. „Dann sind die Erwartungen an mich so hoch.“