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Mode in Paris: Haute-Couture-Schauen von Schiaparelli und Dior: Die zwei Seiten des Glamours

Es ist wieder soweit: Stars wie Rihanna und Zendaya reisen nach Paris, um bei den Haute-Couture-Schauen dabei zu sein. Auch unser Reporter sitzt mittendrin. Und sieht gleich am ersten Tag, wie unterschiedlich zwei große Modehäuser das Modehandwerk umsetzen.

Dass die Einschätzung „wechselhaft“ sowohl meteorologisch als auch modisch hervorragend zu verwenden ist, zeigt sich gleich zu Beginn der Pariser Haute-Couture-Woche. Am Montagmorgen stürmt es erst wie an einem Wintertag bei Büsum, danach regnet es in Strömen, ehe sich plötzlich die Wolken verziehen, die Sonne er- und hell scheint und die Franzosen auf den Terrassen der Cafés die Frühlingssaison eröffnen. Bis es dann doch wieder zu regnen beginnt.

Während die Passanten draußen folglich zwischen Sonnenbrille und Regenschirm hin- und herwechseln, geht es bei den Shows der Couturehäuser drinnen mindestens genauso abwechslungsreich zu. Von exzentrisch, aber untragbar, bis wunderschön und durchaus anziehbar ist alles dabei. Deutlich wird das vor allem bei zwei Präsentationen, an denen sich die unterschiedlichen Pole der Haute Couture, der luxuriösen Maßkonfektion, verdeutlichen – Schiaparelli und Dior

Modehäuser mit langer Tradition

Beide Häuser blicken auf eine lange Tradition zurück. In den Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts eröffnete Elsa Schiaparelli ihr Couturehaus und machte mit außergewöhnlichen, vom Dadaismus und Surrealismus inspirierten Kreationen in Paris Furore. Heute gehört die Marke Diego Della Valle, dem Besitzer der Schuhmarke Tod’s. Auch Christian Dior sorgte in der Nachkriegszeit für Gesprächsstoff. Sein „New Look“, eine tragbare, feminine Mode, war ab den Fünfzigern der letzte Schrei. Heute ist das Unternehmen eine der bekanntesten und erfolgreichsten Modemarken der Welt und als solche Teil der LVMH-Gruppe.

All das muss man wissen, wenn man sich die aktuellen Kollektionen der beiden Häuser für diesen Sommer ansieht. Denn Daniel Roseberry hat bei Schiaparelli nicht vor, Mode zu entwerfen, die Frauen im Alltag tragen sollen. Für ihn ist Exzentrik der neue Purismus. Nach einigen, für seine Verhältnisse eher schlichten, schwarzen Looks zu Beginn der Show zeigen die Models Oversize-Blousons, komplett aus Kristallen bestehende Patchwork-Kleider und Roben mit weißen Federn. Besonders daran ist, wie Roseberry es versteht, klassische Elemente, etwa Abendkleider, so zu dekonstruieren, dass sie wie Kunstwerke wirken. Da bekommt ein über und über mit Perlen besticktes Abendkleid einen Kragen, der bis zur Stirn des Models reicht. Red Carpet Style vom Allerfeinsten. 

Auf dem hochflorigen Teppich bleibt dagegen Maria Grazia Chiuri, Kreativdirektorin bei Dior. Sie greift die typischen Silhouetten von Firmengründer Christian Dior auf, setzt sie aber mit leichteren Materialien so um, dass jedes Outfit von finanzkräftigen, aber wenig bekannten Kundinnen genauso getragen werden kann wie von den großen Stars aus der Frontrow im Musée Rodin, von Glenn Close und Rihanna.

Die Haute Couture verjüngt sich

Neben Outfits in Beige, die ein wenig an umfunktionierte Trenchcoats erinnerten, fallen Roben und Röcke auf, bestickt mit Kristallen. Ja, kann man langweilig finden und als allzu sicheren Weg abtun. Im Gegensatz zu Roseberry aber hat Chiuri eben nicht die klassische Couture-Kundin – über 70, wohlhabend verheiratet oder verwitwet – im Sinn, sie denkt an eine jüngere Klientel, die sich Roben, oft teuer wie ein Mittelklassewagen, selbst kauft, um sie im Beruf oder im Alltag zu tragen. Viele Frauen in den USA oder Asien haben die Haute Couture neu für sich entdeckt. Was vor wenigen Jahren noch angestaubt wirkte, so sexy der Samtvorhang in einem Loire-Schloss, erlebt eine neue Begeisterung, ein Revival.  

Die Schauen des ersten Tages unterstreichen das – und machen neugierig auf das, was da in den nächsten Tagen noch so kommen wird. Das Wetter hat sich derweil entschieden, zumindest für den Moment: Ab nachmittags scheint nonstop die Sonne. Keine Regenschirme mehr, nirgends.