Die große Mehrheit der Deutschen befürchtet angesichts der hohen Umfragewerte für die AfD, dass der Bestand der Demokratie gefährdet sein könnte.
Hunderttausende Menschen gingen am vergangenen Wochenende in zahlreichen deutschen Städten auf die Straße, um gegen die ausländerfeindliche und demokratiegefährdende Politik der AfD und anderer rechtspopulistischer Gruppierungen im Land zu protestieren. Seit Monaten liegt die AfD bundesweit in Umfragen bei über 20 Prozent und in einigen ostdeutschen Bundesländern aktuell sogar bei über 30 Prozent. Dort könnte sie nach den im Herbst anstehenden Landtagswahlen sogar den Posten des Ministerpräsidenten anstreben.
Die große Mehrheit der Deutschen befürchtet angesichts der hohen Umfragewerte für die AfD, dass der Bestand der Demokratie gefährdet sein könnte. So das Ergebnis einer aktuelle Forsa-Umfrage für den stern. 63 Prozent der Bundesbürger machen sich große oder sogar sehr große Sorgen um den Bestand unserer freiheitlichen Grundordnung. 36 Prozent dagegen machen sich weniger oder keine Sorgen. Bei den Wählern der SPD und den Grünen sind die Befürchtungen besonders stark ausgeprägt (86 und 85 Prozent). Bei Anhängern der AfD erwartungsgemäß nur sehr gering (sechs Prozent).
Sorge um AfD-Hoch: Unterschiede zwischen Ost und West
Erhebliche Unterschiede zeigen sich zwischen Ost (49 Prozent) und West (66 Prozent). Die größte Überraschung findet sich bei Nicht-Wählern, denen die Politik offenbar keineswegs egal ist: So machen sich 58 Prozent große oder sehr große Sorgen um den Bestand des politischen Systems. Würden diese Bürgerinnen und Bürger wählen gehen, könnte das den Erfolg der AfD eindämmen. Bei der Landtagswahl 2019 in Thüringen war die fiktive Partei der Nicht-Wähler mit 35 Prozent die stärkste.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 18. und 19. Januar 2024 erhoben. Datenbasis: 1003 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte