[REQ_ERR: COULDNT_RESOLVE_HOST] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. US-Wahlkampf: Das dreifache Versagen des Ron DeSantis – Neuigkeiten für dich

US-Wahlkampf: Das dreifache Versagen des Ron DeSantis

Der Gouverneur von Florida wollte einst der „bessere Trump“ sein. Nun gibt er auf und unterstützt den Ex-Präsidenten. Ron DeSantis hat sich als Mann ohne Prinzipien und Charisma präsentiert. Das könnte sich noch rächen, sollte Trump es zurück ins Weiße Haus schaffen.

Es waren prophetische Worte, die Ron DeSantis vor einer Woche gewählt hatte. „Du kannst der nutzloseste Republikaner in Amerika sein“, sagte der Gouverneur von Florida, „aber wenn du den Ring küsst, wird Trump sagen, dass du wunderbar bist“. DeSantis würde sich selbst wohl kaum als der nutzloseste Republikaner der Vereinigten Staaten bezeichnen, den Ring aber hat er nun geküsst. Der glücklose Präsidentschaftskandidat hat seine Bewerbung für das höchste Staatsamt zurückgezogen und unterstützt fortan – mal wieder – Donald Trump.

Ron DeSantis zieht sich zurück, 21.10

Der Aufstieg von Ron DeSanits auf die nationale Bühne begann vor etwas mehr als einem Jahr. Im November 2022 wurde er mit fast 60 Prozent der Stimmen als Gouverneur des Sonnenstaates wiedergewählt. Trump schwächelte damals in den Umfragen, wirkte wie ein Mann von gestern, DeSantis mit Mitte 40 galt manchen in der Partei als Zukunftsversprechen. Ein Irrtum.

Der Gouverneur von Florida hofft, dass er sich mit seinem Rückzug im Jahr 2024 eine Chance wahrt, 2028 erneut antreten zu können. Wer auch immer dann im Weißen Haus sitzt – ob Biden oder Trump – keiner von den beiden dürfte laut Verfassung erneut kandidieren. Was also bleibt von DeSantis? Und was muss man über ihn wissen, sollte er es in vier Jahren erneut probieren?

STERN PAID Trump Möglicher Wahlsieg

Erstens: Er ist ein Mann ohne Prinzipien. DeSantis hat Trump immer wieder vorgeworfen, falsche Entscheidungen getroffen oder nicht geliefert zu haben. Die Pandemiepolitik des Ex-Präsidenten, zu der auch Shutdowns gehörten, empfand DeSantis als völlig falsch. Die Neuverschuldung unter Trump sei maßlos gewesen. Und die Mauer zu Mexiko hätte der Ex-Präsident nicht nur ankündigen, sondern auch bauen müssen. All das hat hat DeSantis Trump im innerparteilichen Wahlkampf immer wieder vorgeworfen. Doch all das hält ihn nicht davon ab, nun wieder Trump zu unterstützen. Seine politischen Überzeugungen, mit denen er eben noch durchs Land zog, sind offenkundig nur Beiwerk. DeSantis hofft, dass die „Make-America-Great-Again“-Republikaner ihn wieder aufnehmen, ihm verzeihen und womöglich in Zukunft erneut unterstützen.

DeSantis will Trump dienen und nicht stoppen

Zweitens: Er ist ein Mann ohne jedes Charisma. Im Wahlkampf hatte DeSantis viele Gelegenheiten, irgendeine Form von menschlichen Emotionen zu zeigen, tat es aber nicht. Da gab es ein Townhall-Meeting Anfang des Jahres live auf CNN, in dem er zu dem frühen Tod seiner Schwester vor ein paar Jahren gefragt wurde. DeSantis sprach über den Schicksalsschlag mit der gleichen monotonen Stimme, mit der er über Rentenpolitik referieren kann.

Oder kürzlich in Ankeny in Iowa: Da wollte ein kleiner Junge von DeSantis wissen, was seine Lieblingserinnerung im Baseball sei. Solche Fragen sind wie gemacht für Menschenfänger. Sie fragen dann zurück: Wie alt bist? Spielst du selbst Baseball? Was ist denn deine Lieblingserinnerung? DeSantis erzählte von eigenen „Erfolgen und Niederlagen“, als er Baseball an der Universität spielte. Ein Menschenfänger, das ist er einfach nicht.

deSantis Absturz 06.15

Drittens: Ron DeSantis ist kein Verteidiger der Demokratie. Er hatte geglaubt, die republikanische Partei habe mit dem Kapitel Donald Trump abgeschlossen. In Iowa hat Trump mehr als 50 Prozent der Stimmen geholt. In New Hampshire, wo am Dienstagabend gewählt wird, darf er laut Umfragen auf ein ähnlich starkes Ergebnis hoffen. Trump ist weiterhin der Anführer der republikanischen Partei. Der frühere Präsident macht keinen Hehl daraus, wie er seine Rückkehr ins Weiße Haus nutzen würde, um politische Gegner zu verfolgen und den Rechtsstaat so zu schwächen, dass es seinen eigenen Interessen nutzen würde.

DeSantis hat die Gefahr, die von Donald Trump für die amerikanische Demokratie ausgeht, nie thematisiert – und nun will er Trump sogar dabei unterstützen, ins Weiße Haus zurückzukommen. Sollten die Republikaner das schaffen, besteht wenig Hoffnung, dass DeSantis zu denen gehört, die die amerikanische Demokratie gegen Donald Trump verteidigen. Er hat es bislang nicht getan und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass er es künftig tun sollte. Dafür bräuchte er politische Überzeugungen. Die hat Ron DeSantis bislang nicht erkennen lassen.